Sich selbst zum Affen machen. Über “Cut out Monkey” von Ina Loitzl

Ina Loitzl widmet sich in ihrer künstlerischen Praxis sozial-gesellschaftlichen Problemen sowie feministischen Themen und bricht humorvoll längst existierende Klischees sowie Tabus auf, insbesondere im Zusammenhang mit dem weiblichen Körper und der Position der Frau in der Gesellschaft. Künstlerisch arbeitet sie vorwiegend mit Video, Textil und Scherenschnitten, wobei auch die Auseinandersetzung mit dem Raum eine große Rolle spielt.
Performatives etabliert sich immer weiter in ihrem künstlerischen Kosmos, so steigt sie zum Beispiel im Rahmen von „Kunstboxen“ als Kunstfigur A in den Ring und kämpft gegen die eigene Motivation, die Rolle als Frau im Kunstbusiness sowie die Konkurrenz der Kollegenschaft oder verwandelt sich in ihrer Serie „Cut-Out Monkey“ in einen Gorilla, um auf die prekäre Situation vieler Künstler*innen aufmerksam zu machen.

„Mach dich zum Affen“ – diese Aussage kommt bei „Cut-Out Monkey“ von Ina Loitzl doppelt zum Einsatz, so wählte die Künstlerin das Affenkostüm, um einerseits Aufmerksamkeit für künstlerisches Schaffen im öffentlichen Raum zu erregen und
andererseits die Nähe des Affen zum Menschen auszudrücken. Gleich dem Gorilla im Tiergarten, kann die Künstlerin in ihrem Kostüm beim Schaffensprozess beobachtet werden. Diese Möglichkeit bot sich jedoch auch ihr, so konnte sie das Geschehen um ihren gläsernen Käfig wahrnehmen und begann mit ihrer Umwelt jenseits der Scheibe zu interagieren. Im Verlauf des Projekts rückte der kommunikative Akt mit vorbeigehenden Passant*innen und die Interaktion immer stärker in den Fokus der Künstlerin. Hierdurch wurden verschiedenste Reaktionen von Seiten des Publikums hervorgerufen, beispielsweise beleidigende Äußerungen, kraftvolles Schlagen gegen die Scheibe, aber auch die Gabe von Bananen, Aufforderung zu Selfies und Nachrichten.

Mit der Figur des Affen und dem Einsatz der Gorilla-Maske öffnet sich eine Referenz zum aktivistischen Künstlerinnenkollektiv Guerilla Girls, die seit 1985 mit ihrer Kunst in den Kunstbetrieb intervenierten und die diesem inhärente geschlechterspezifische Bevorzugung von Museen und Institutionen im Allgemeinen aufzeigten. Im Anschluss daran will die Künstlerin mit ihrer Performance zur Reflexion über normalerweise opake Prozesse bzw. Benachteiligungen auffordern. So geht es ihr um die Position der Frau bzw. Künstlerinnen im künstlerischen Feld, deren Benachteiligung neben der gesellschaftlichen Zuschreibung von Pflichten (Kinder, Erziehung, Care-Work etc.) am Kunstmarkt, der Bezahlung, und möglichen Messeteilnahmen zutage tritt. Diese diskriminierenden Mechanismen versucht sie in den Blick der Öffentlichkeit zu tragen.

Bei den Wandinstallationen steht weniger das fertige Werk im Vordergrund als vielmehr der Entstehungsprozess und die Arbeit in diesem: ein Moment des künstlerischen Schaffens, welcher selten einsehbar ist. Mittels Cutout-Technik schneidet die Künstlerin Muster sich in die Länge ziehender Spiralen aus monochromer Folie, die tagtägliche Veränderung bzw. Produktion der Installation steht im Fokus und zeigt so Parallelen zur zu ständig steigernden Produktivität in unserer schnelllebigen Gesellschaft. Seit 2019 wurde das Projekt bereits in drei österreichischen Städten (Wien, Salzburg, Klagenfurt) gezeigt, wobei der Prozess und die Entstehung der Wandinstallation jedes Mal einen anderen Outcome hatte, gleich blieb einzig der ‚Weg‘ dorthin.

Während der zweimonatigen CUTOUT-Wandtattoo-Performance am Karlsplatz in Wien transformierte sich die Künstlerin regelrecht zum Tier, das sie darstellte, agierte auch als solches und erzielte dadurch eine gewisse Neugierde und Niederschwelligkeit zur Kunst. Besonders wichtig ist es Loitzl durch den „Monkey“ komplexe Themen aufzugreifen, performativ zu behandeln, sodass Transparenz und Zugänglichkeit möglich werden. Bei der Performance am Karlsplatz in Wien zeigte sie zusätzlich einen Film über die prekäre Lage von Kunstschaffenden und versuchte so diese wichtigen und in der Branche oft unter Verschluss gehaltenen Themen offen zu kommunizieren. In diesem gesellschaftspolitischen Diskurs tun sich Fragen auf, wie „Kann manfrau eigentlich von Kunst leben?“ oder „Was ist denn zu viel?“ Zu zeigen, dass es sich um gesamtgesellschaftliche Herausforderungen handelt, mit denen manfrau nicht allein ist, denn viele haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, scheint ein Hauptanliegen zu sein. Sich zu verbünden und gemeinsam dagegen anzutreten, wäre sicherlich ein Wunschgedanke, der die allseits bekannte Situation vereinfachen würde. Gemeinsam sind wir stärker!

Paula Marschalek über “Cut-out Monkey” von Ina Loitzl, 2022

Intervention im Raum. Bianca Ion

Bianca Ion, in Rumänien geboren und in Oberösterreich aufgewachsen, spinnt die klassische Malerei weiter und versucht über die der Leinwand gesetzten Grenzen hinaus zu denken, indem sie installative, räumlich wirkende Elemente auf diese platziert. Sie untersucht die plastische Darstellbarkeit von Bildern, beschäftigt sich eingehend mit dem Spiel der Dimensionen und hinterfragt die Differenzierung der verschiedenen Medien. In ihren formal minimalistischen Arbeiten reflektiert die Künstlerin komplexe Themen, große Fragen der Menschheit sowie die Verfasstheit der menschlichen Psyche.

Bevor sich Ion der bildenden Kunst zuwendete, schloss sie ein Architekturstudium ab und arbeitete viele Jahre in dieser Branche, woher auch die Vorliebe zum Handwerk, das Auge fürs Detail und das Interesse zur Räumlichkeit herrührt. Nachdem die zu bearbeitenden Themen für sie klar wurden, startet der künstlerische Prozess mit maßstabgetreuen Skizzen,
um die Proportionen und Raumwirkung greifbar zu machen. Im nächsten Schritt wird die innere Vision auf die Leinwand appliziert. Dabei spielen Baumaterialien wie Nägel oder Holz eine Rolle, die effektvoll auf die weißen, manchmal auch grundierten Leinwände fixiert werden und dynamische Abbildungen ergeben. Gerade der Kontrast zwischen dem weichen
Stoff und dem harten Metall ist in ihrer künstlerischen Praxis bedeutend. Die Leinwand wird hier nicht nur als Trägermaterial bespielt, sondern agiert als eigenständiges Element der Komposition, die spitzen Nägel sind als Gegenspieler zu verstehen und regen im metaphorischen Sinne dazu an die Sprache des Materials zu erkunden. Ion geht es hier um die Wechselwirkungen zwischen Empfindungen, Wahrnehmungen sowie Gestaltung und Reflexion, um ein haptisches Erleben in einer schnelllebigen, konsumorientierten und durch das Internet geprägten Gesellschaft zu evozieren.

Die Gegensätzlichkeit, die formal durch die künstlerische Arbeit zum Ausdruck kommt, stellt sich speziell in den feministisch inspirierten Serien „Femme I-III“ und „Be A Lady (They Said)“ auch thematisch dar. Es sind vor allem Klischeevorstellungen, widersprüchliche Ideale aus Werbung und Social Media sowie gesellschaftliche Normen, mit denen Frauen* tagtäglich konfrontiert sind. Ein angeblich freies System zwängt jene dennoch in vorgegebene Rollen, so wird das unsichtbar scheinende Korsett immer enger geschnürt. Diese Unvereinbarkeiten treten gestalterisch hervor, so sind es kontrastierende Materialien, die aufeinandertreffen und beim Betrachten eine körperhaft-plastische sowie räumliche Illusion erzielen. Stets von Klarheit sowie Struktur geprägt, greifen ihre Werke in den Raum ein und können so als symbolisches Zeichen, als Aufbegehren gegen das patriarchale, rigide System gesehen werden.

Andere Werke erinnern an Lucio Fontanas Schnittbilder, wenn sich die Künstlerin einer ähnlichen Herangehensweise verschreibt. Sie schneidet die Leinwand ein und kehrt so vorher nicht sichtbare Schichten hervor. Eigentlich nicht wahrnehmbare, körperliche Prozesse des Unbewussten werden ans Tageslicht gebracht und geben dem Individuum eine vorher nicht vorhandene Tiefe, deren Grund nicht artikulierbar scheint. Die Komplexität der Welt zu fassen und all die Zusammenhänge zu verstehen kann für den*die Einzelnen überfördernd sein. Durch die formvereinfachte und reduzierte Weise macht die Künstlerin auf solche Bewusstseinsprozesse aufmerksam.

Ions Arbeiten verleihen der Leinwand auf verschiedene Arten eine Räumlichkeit und befreien diese so aus lange währenden Konventionen. Der Bruch mit dieser bietet ihr den Raum zu einem dynamischen Spiel, das den Materialien zu neuem Ausdruck verhilft.

Paula Marschalek über die künstlerische Praxis von Bianca Ion, 2022.
Fotos (c) Bianca Ion.

Von Formen, Materialien und Prozessen

„Lerne von der Geschwindigkeit der Natur: ihr Geheimnis ist Geduld.“

Ralph Waldo Emerson

Isabella Fürst setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit gesellschaftlichen Strukturen auseinander und untersucht unter anderem Aspekte von Gleichberechtigung, Umweltschutz, Klimawandel und Konsumkritik. Mit ihrer klaren, reduzierten Formensprache entwickelt die junge Niederösterreicherin elegante, zeitlose und taktile Keramikobjekte, die sich an der
Grenze zwischen Design und Kunst verorten lassen.

process // idea
Die Natur mit all ihren Phänomenen übt für den Menschen eine große Anziehungskraft aus und ist für viele Künstler:innen der Kunstgeschichte als Inspirationsquelle ein fortlaufendes Thema. Bei Fürst steht in der künstlerischen Praxis neben dem Experimentieren mit Formen das Auffinden von außergewöhnlichen Materialien und Prozessen im Vordergrund, die sie in
ihr Schaffen integriert. Dabei sucht sie immer wieder Anregungen in der Natur. Das hierfür gewählte Ausdrucksmedium ist primär die Keramik, diese fasziniert die Künstlerin aufgrund ihrer materiellen Vielfältigkeit und der Diversität der verschiedenen Bearbeitungsschritte. Oft ist das Ergebnis im Vorhinein nicht absehbar, sondern erst im Zuge der Arbeit zu antizipieren.
Dies kann manchmal für die Künstlerin frustrierend wirken, ermöglicht aber zugleich die Freilegung von Neuem im Prozess. Für Fürst liegt hier ein Kreislauf zwischen Material und Idee (Form) vor, da nicht nur die Form das Material prägt, sondern auch in der Umsetzung durch das Material neue Ideen generiert werden, sodass Form und Material sich wechselseitig vorantreiben. Diesem evolutionären Aspekt der künstlerischen Arbeit am Objekt wird die Anforderung nach Einfachheit der Form entgegengestellt. Die reduzierte Formensprache dient dazu das Material als Inhalt und die Details hervorzuheben, um so die Bedeutung von jenem abermals zu betonen. Hinter der einfachen Erscheinung steckt aber ein langer Prozess der Ausarbeitung und Adaption, sodass die oberflächliche Simplizität perfekt gelingen kann. All dies imitiert wiederum Natur und ihre vermeintliche Einfachheit, die lange, komplexe Entstehungsprozesse verdecken, durch die erst ein natürliches Objekt werden konnte, was es ist. Analog zur Prozesshaftigkeit des Natürlichen betont Fürst durch die künstlerische Reproduktion jener die Gewordenheit der sozialen Strukturen und zeigt ihre Kontingenz auf.
Wie gesellschaftlich mit Natur oder miteinander umgegangen wird, ist Ergebnis eines noch immer offenen, vielschichtigen Prozesses, in den interveniert werden kann und muss. Hier fungiert die angewandte, kritische künstlerische Praxis als (Wieder-)Aneignung einer Natürlichkeit, die gegen die bestehenden Verhältnisse eingreift, indem sie der Natur ihre
Bedeutung wieder verleiht.

transformation // nature
Bei den Keramikobjekten der Serie „Metamorphose“ stehen Geometrie, schlichte Formen und eine klare, unverkennbare Ästhetik einerseits organischen Strukturen gegenüber und andererseits in einem Verhältnis zueinander. Angetrieben davon die Zweckmäßigkeit (Telos) eines Objekts zur Transformation zu bewegen, modelliert Fürst die abgegossene Form, indem sie eine zusätzliche Schicht aufträgt, händisch bearbeitet und verwandelt somit die Vase als Massenprodukt in ein Unikat. Es entsteht so ein Verweisungszusammenhang zwischen den Schichten, der die Metamorphose des Alltagsgegenstands in ein Kunstobjekt reflektiert und transparent darstellt. Auf diese Weise wird der Prozess selbst sichtbar gemacht, wobei gleichzeitig der Gegenstand noch immer zweckhaft Verwendung findet (die Vase als Vase) und sich so das Objekt an die Schnittstelle zwischen Kunst und Design, Handwerk und Industrie sowie Unikat und Massenprodukt ansiedelt. Ein Zickzack der Bedeutung und des Kontextes.

Während die Künstlerin in „Metamorphose“ natürliche Prozesse in eine kulturelle Praktik übersetzt und gesellschaftliche Kategorisierungen unterläuft, untersucht sie in „Korallenbleiche“ die Wechselbeziehung von Natur und Gesellschaft sowie die
Auswirkungen der einen auf die andere. Sie bezieht sich hierbei auf das durch den Klimawandel vorangetriebene Ausbleichen von Korallenriffen und deren Absterben sowie der damit einhergehenden Erwärmung der Meere. Im Zuge dessen verlieren sie nicht nur ihre prächtige Farbe, weiters ist der Lebensraum unzähliger Tierarten gefährdet. In diesem Zusammenhang entstand eine weiß gehaltene Welt aus Keramik, die als Dekorationsgegenstand sowie als Ausstellungsinstallation dient. Die an Korallenriffen nachempfundenen Figuren befassen sich mit dem Verfall dieses Ökosystems, indem manche Stücke bereits abgestorben und zerfallen, andere noch gut erhalten sind, und machen somit auf die akuten Folgen des Klimawandels aufmerksam.

Credits v.l.n.r.: byware | Isabella Fürst | Isabella Fürst

Mit „Natur x Porzellan“ versucht Fürst neue Materialien durch Experimente mit Stein, Muscheln oder Sand für ihre künstlerische Arbeit zu finden und für zukünftige Projekte verfügbar zu machen. Speziell stellt sie sich die Frage, wie diese Stoffe mit rohen bzw. gebrannten Porzellan sowie Glasuren agieren und so als neue Inspirationsquelle dienen können.

(re)production // society
Fernab der Keramik setzt sich die Künstlerin in „Anfang und Ende“ mit einem anderen natürlichen Rohstoff, Holz, und seiner Entfremdung in der gesellschaftlichen Produktion auseinander. Sein Ende findet Holz in der Fabrikation zu einem kostengünstigen Produkt: der Spanplatte. Dabei werden Reste zu kleinen Stücken zerhackt und miteinander verpresst. Kontrapunkt hierzu bildet die Entstehung der Rinde als Schutz des Holzes am Anfang seines Zyklus. Um den Bearbeitungsprozess fortzusetzen und den vermeintlichen Anfang und Ende erneut zu verbinden, kerbt Fürst händisch die Oberfläche einer industriell hergestellten Spanplatte und prägt ihr eine Rindenstruktur ein. Zur Sprache gebracht wird das der
Zirkulation inhärente Spannungsverhältnis von Gesellschaft und Natur und den jeweiligen Produktionsweisen. Die Dauer der Bearbeitung ergänzt das Werk um eine zeitliche Bedeutungsdimension. Sie gemahnt an die lange Zeit, die ein Baum zum Entstehen benötigt, der Reproduktionszeit des Rohstoffs Holz, im Gegensatz zur kurzen Verarbeitungszeit in den Produktionsstätten.

In „1:28“ reflektiert Fürst die Kehrseiten des Konsums und damit im Zusammenhang die schnelllebige und kritisch zu betrachtende Modeindustrie, insbesondere das Phänomen von Fast Fashion, und problematisiert die zeitliche Beschleunigung in einer Konsumgesellschaft. Während Slow Fashion auf nachhaltige, wertige und faire Mode sowie bewussten Konsum abzielt, produzieren seit der Jahrtausendwende H&M, Zara und Co billige und schnelle Massenmode, die weder gut für unsere Umwelt noch den Menschen ist. Die Auswirkungen, die damit einhergehen, macht die junge Künstlerin in ihrer eindrucksvollen Installation bewusst. Eingehende Recherche zeigt, dass der Mensch durchschnittlich in seinem gesamten Leben über eine Tonne Kleidung verbraucht, woraus sich ca. 84 Liter Asche aus der Verbrennung dieser ergeben. Demgegenüber bleibt bei der Verbrennung des menschlichen Körpers nur rund drei Liter übrig. Ein Körper produziert demnach im Maßstab 1:28 zu seiner
eigenen Asche Verbrennungsreste von Kleidung im Laufe seines Lebens. 28 (= 84/3) aus Keramik gegossene Urnen zu je drei Liter Fassungsvermögen visualisieren die Überreste der Kleidung, die ein Mensch in seinem Leben hinterlässt. Die Absurdität dieses Umstands liegt in den Größenverhältnissen. Außerdem finden sich auf dem Deckel der Gefäße Verbrennungsreste unterschiedlicher Textilmaterialien. Dies soll zur Schau stellen, welche Werkstoffe, zu großen Teilen Plastik, von uns am Körper getragen werden und wir uns so immer mehr von Natur verabschieden.

Credits v.l.n.r.: Benjamin Rößler | Nikolaus Korab | Nikolaus Korab

Mit dem feministischen Projekt „unrasiert“ untersucht Fürst, warum weibliche Körperbehaarung immer noch ein großes gesellschaftliches Tabu ist und fördert mit den kleinen Objekten Niederschwelligkeit, offene Kommunikation und Aufmerksamkeit in Hinblick auf dieses Thema. Die vier Keramikarbeiten liegen gut in der Hand, sind bestückt mit einer unterschiedlichen Anzahl von Echthaaren, erinnern an Tools, die von gesellschaftlich dominanten Rollenbildern ausgelöstem Stress vorbeugen sollen und helfen diesen abzubauen bzw. die Nerven zu beruhigen. Von rechts nach links lassen sich die verschiedenen Intensitätsstufen vorfinden: Als Startpunkt bietet ein Objekt mit wenig Haaren ein erstes Kennenlernen bis hin zu dem vierten, das komplett mit Haaren bedeckt ist. Dabei möchte die Künstlerin das Gefühl von Eckel und Unbehagen, dass viele in Zusammenhang mit Körperbehaarung haben, aus dem Weg räumen und eine größere Toleranz vorantreiben.

Credit: Benjamin Rößler

Autorin: Paula Marschalek